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Roadtrip Alaska

The Last Frontier - Alaska.

Ein Traum geht in Erfüllung! Als es um die Planung meiner Reise ging habe ich mir eine Liste geschrieben mit Ländern, die ich noch nicht besucht habe und gerne sehen möchte. Alaska pobte dabei kurz auf, aber ich hatte es auch schnell wieder gestrichen. ALASKA, wer fliegt schon nach Alaska und das größte Budget habe ich jetzt auch nicht. Als ich ein Abend mit meinen Eltern zusammen saß und wir darüber sprachen und ich kurz die Idee Alaska erwähnte, meinte meine Mama, da würde ich auch gerne mal hin. Okay WOW! Also habe ich mich etwas mehr damit beschäftigt und festgestellt, dass das ganze gar nicht so schwer ist und zu Zweit auch bezahlbar ist. So saß ich ziemlich genau vor einem Jahr im Reisebüro bei STA Travel und habe ein Wohnmobil in Alaska gebucht. Verrücktes Gefühl sag ich dir. 

Im Internet habe ich so ziemlich gar nichts gefunden. Ein paar vereinzelte Beiträge die aber schon recht alt waren. Ich habe mir noch ein Reiseführer gekauft, womit ich die Route etwas zusammen gebastelt habe. Alles andere war im Prinzip eine große Überraschung. Unsere Reisezeit war vom 18.09. - 11.10.2019. Das September/Oktober nicht die beste Reisezeit sein soll, habe ich erst später raus gefunden. Nebensaison, vieles hat schon geschlossen und SCHNEE. Im Nachhinein kann ich sagen, ich würde genau zur selben Zeit wieder hinfliegen. Wir hatten Bombenwetter! In vier Wochen vllt 5 Regentage und am Ende auch Schnee, aber nur oben in den Bergen. Und wir waren an ganz vielen Orten einfach alleine!! Ja es gab ein paar Sachen die geschlossen waren, aber das ist dann halt so, sucht man sich eben was anderes. Die Temperatur im Durchschnitt würde ich mal auf 10grad beziffern. Manche Orte waren kälter, manche Wärmer. Insgesamt aber sehr angenehm, insbesondere zum Wandern.

 

Alaska ist mit WIFI wesentlich schlechter ausgestattet, wie Kanada. Wir hatten eine SIM Karte, der Empfang war eigentlich immer gut, ausser an ein paar Orten die etwas abseits gelegen waren. Hier lohnt sich der Kauf einer SIM Karte auf jeden Fall. Ich hatte eine von AT&T.

 

Insgesamt sind wir 2674km gefahren.

Zur Navigation habe ich die App Maps me benutzt, für Trails die App AllTrails und für Campgrounds, Pumpstation oder Trinkwasser die App IOverlander.

Anchorage

Ich bin von Vancouver nach Anchorage geflogen. Kanada und Alaska grenzen zwar direkt aneinander aber es wären trotzdem über 3.000km gewesen, die ich hätte alleine zurücklegen müssen und irgendwo da zwischen hört die Zivilisation auch auf. Zu Zweit bestimmt super, aber Alleine muss das denke ich, nicht unbedingt sein. Zumal die Bären mich ja zu verfolgen scheinen.

Die ersten Tage war ich noch alleine in Anchorage und habe in einer kleine Airbnb Unterkunft gewohnt, bevor meine Mama gekommen ist und wir in ein kleines B&B (A Wildflower Inn) umgezogen sind. Anchorage kommt auf den ersten Blick etwas veraltet rüber, aber hat trotzdem seinen Charme. In der Stadt gibt es ein Visitor Center und ein Information Center (freier Eintritt) wo Kurzfilme über das Land gezeigt werden und immer irgendwelche Ausstellungen sind. Ich habe mir noch den Earthquake Park angeschaut, der das Erdbeben von 1964 dokumentiert und die Verschiebungen der Erde sogar noch zu erkennen sind. Anchorage wird eingerahmt von den Glen Alps. Dort oben gibts einen tollen Aussichtspunkt, wo man bei guten Wetter sogar den Mt. Denali sehen kann und man kann auch schon erste Wanderungen unternehmen.

 

Anchorage ist auch Ausgangspunkt für diverse Rundflüge oder Flüge nach Kodiak Island oder den Katmai Nationalpark. Ich wäre super gerne dorthin aber es ist wirklich richtig Teuer. Ein Tagesausflug startet bei 600€ und der bringt mich noch nicht mal direkt in den Nationalpark. Flüge nach Kodiak gibt es ab ca. 160€ aber dort kann man sich nicht "einfach so herum bewegen". Es muss immer mit einem Guide gemacht werden. Von daher sind die beiden leider ausgeschieden.

Alaska beherbergt 8 Nationalparks wobei nur vier davon mit dem Auto zu erreichen sind. Die Route die du oben siehst ist so ziemlich das was an Straßen ausgebaut ist. Es gibt noch den Dalton Highway der bis ganz oben in den Norden ans Polarmeer führt, wo aber keinerlei Tourismus herrscht. Und es gibt noch den Alaska Highway der nach Kanada führt, das ist so ziemlich alles. Gerade die Westküste von Alaska ist so gut, wie nicht erreichbar und zudem mit aktiven Vulkanen überseht.

 

Meine Aufenthaltsdauer: 5 Nächte                                                          Empfehlung: 1 - 2 Nächte

 

Nach drei Tagen in Anchorage ist meine Mama aus Deutschland angereist. Es ist vielleicht nicht ganz so typisch so eine Reise mit seiner Mama zu machen, aber bei uns passt das einfach. Wir waren schon zusammen in Neuseeland und Hawaii. Sind beide gerne draußen, mögen die Berge und auch das kalte Wetter. 

Kenai-Fjords Nationalpark

Wie ich oben schon geschrieben habe, sind wir in der Nebensaison unterwegs und gerade in den Nationalparks schließt vieles. Als Orientierung: ab dem 15. September wird vieles geschlossen. Da auch im Kenai Nationalpark die Schifffahrt Ende September ihren Betrieb einstellt, sind wir noch vor unserem Roadtrip dorthin gefahren. Man fährt dazu nach Seward (M), was zwei Stunden von Anchorage entfernt ist und besteigt von dort aus, für die nächsten 6 Stunden ein Schiff. Das Schiff bringt einen durch die Fjorde des Nationalparks. Die Kosten lagen hier pro Person bei 150€ (bei Onlinebuchungen gibt es Rabatt) und gebucht haben wir hier.

Der Weg nach Seward war der Wahnsinn und der Indian Summer hat seine Farben spielen lassen. Hier konnte man das erste Mal, was von der Vielfalt Alaskas sehen. In Seward angekommen ging es direkt auf das Boot. Wir hatten super Wetter an dem Tag. Auf der Tour steuert man verschiedene Punkte an, die man vom Boot aus anschauen kann. Man steigt NICHT aus und man sollte auch einigermaßen Seetauglich sein. An ein paar Stellen war es schon recht Wellig. Wenn man Glück hat lassen sich bei der Tour auch Wale und Orcas erspähen. Ich glaube so viel Glück braucht man da gar nicht, denn viele haben dort "ihren festen Wohnsitz". Wir haben eine riesige Orca Familie beobachten können - der Wahnsinn!!!

Man passiert auch einige Gletscher und das Harding Icefield. Dieses speist mehrere Gletscher und Flüsse auf der Kenai Halbinsel. Wir sind mit dem Boot bis an den Aialik-Gletscher heran gefahren, der eine Länge von 7km hat. 12% der Gletscher in Alaska sind Gezeiten Gletscher, was bedeutet das sie im Meer enden. Sah sehr spektakulär aus und war sehr beeindruckend, aber wie so viele Gletscher schmilzt auch dieser... Am Abend sind wir wieder zurück nach Anchorage, da wir am nächsten Morgen unsere Liselotte abgeholt haben.

Lets start the roadtrip

Am Montagmorgen haben wir bei Cruise America unsere Liselotte abgeholt. Wir durften unsere Koffer/Rucksack dort lassen und haben noch vor Ort umgepackt. Es gab jede Menge Fächer zum verstauen, was wirklich super war. Danach sind wir noch Einkaufen gefahren bevor es Richtung Denali Nationalpark ging. Wir hatten den C19, was die zweit kleinste Größe der Wohnmobilserie von Cruise America ist und es war super vom Platz her. Es könnten sogar drei Leute darin schlafen, aber dann wird's vielleicht auch wieder ein bisschen enger. Wir konnten uns komplett Selbstversorgen. Wir hatten ein Propangastank für die Heizung, der um diese Jahreszeit definitiv benötigt wird. Das Propangas kann man problemlos an den Tankstellen auffüllen lassen. Wir hatten sogar noch ein Stromaggregat, wenn wir keinen Stromanschluss hatten und bspw. die Mikrowelle oder Steckdosen benutzen wollten. Kühlschrank und Licht läuft über die Batterie. Am Anfang alles ein bisschen viel an Infos, die man bzgl. der Handhabung bekommt aber wir hatten keinerlei Probleme und man ist schnell im Campingmodus.

Denali Nationalpark

Unsere erste Strecke führte uns Richtung Denali Nationalpark. Da die Übergabe und der Einkauf etwas Zeit gekostet hatten sind wir nur bis an den Rand gekommen. Unser erster Stop war daher der South Denali Viewpoint (B). Im Prinzip war es nur ein Parkplatz, wo Overnight Parking aber erlaubt ist. Wie ich schon geschrieben habe, haben die meisten Sachen ihren Betrieb eingestellt darunter auch die Campingplätze. Es gibt aber die sogenannten "Recreation Sites". Das sind meist einfach nur Parkplätze, die aber über eine Toilette verfügen und man entweder ganz umsonst dort stehen darf oder einen kleine Beitrag zwischen $10-$15 Dollar bezahlt. Wie der Name des Parkplatzes schon sagt, hatten wir eine Wahnsinns Aussicht auf den größten Berg Nordamerikas, der sich auch Ausnahmsweise mal nicht in Wolken hüllte. Ein perfekter Start unseres Roadtrips.

Nach unserer ersten Nacht sind wir am morgen Richtung Denali Nationalpark aufgebrochen. Ich muss zugeben, dass wir etwas Angst hatten, was die Nächte und die Kälte betrifft, aber die Heizung hat ein super Job gemacht. Es ist zugegeben Maßen etwas laut, aber daran gewöhnt man sich. Unsere kälteste Nacht waren -7grad. Alle anderen waren immer so zwischen 0-5grad.

Im Denali Nationalpark sind wir als erstes in den Visitor Center, der auch im Winter geöffnet ist und haben uns dort ein paar Tipps geholt. Dort wird sogar Bärenspray verliehen. Der Denali Nationalpark hat sechs Campgrounds, wobei zu unserer Zeit nur noch der Riley Creek Campground (C) geöffnet war, aber ohne jegliche Versorgung. Dafür mussten wir aber auch nichts bezahlen. In der Hauptsaison würde ich dir dringend raten die Campingplätze noch vor der Anreise nach Alaska zu reservieren, ansonsten hast du keine Chance. Für den Teklanika Campground, der der Letzte ist, denn man selbst mit dem Auto erreichen kann, sind die Plätze meist ein Jahr im Voraus belegt. Hier die Seite wo du reservieren kannst und alle Campgrounds im Überblick hast.

In den Park führt lediglich eine Straße, die 150km lang ist. Bis Meile 29 zum Teklanika Campground kann man fahren, wenn man dort einen Platz reserviert hat. Ansonsten kommt man mit privat Fahrzeugen nur bis Meile 14. Hinter Meile 29 folgen noch zwei weitere Campgrounds diese sind aber nur zu Fuß oder mit den Bussen des Nationalparks erreichbar. Die Busse hatten aber schon den Betrieb eingestellt ABER die Straße bis zum Teklanika Campground war auch für Privatfahrzeuge geöffnet! JUHU irgendein Vorteil muss die Nebensaison ja auch mal haben. Soweit es die Witterungszustände zu lassen ist die Straße also offen bis Meile 29 in der Nebensaison. Ab dem Savage River (Meile 14) ist es aber nur noch eine unbefestigte Fahrbahn. Wir sind ein Stück rein gefahren, haben aber irgendwann umgedreht, da es mit dem Wohnmobil etwas schwierig war und das Wetter auch schlechter wurde.

Der Denali Nationalpark hat mir wirklich sehr gut gefallen. Die Landschaft und Natur ist wahnsinnig schön. Es gibt diverse Trails die man laufen kann von einer Stunde bis über mehrere Tage. Den Mount Denali sieht man allerdings erst so richtig am Wonder Lake (Meile 85). Erst ist also ziemlich weit hinten im Park. Wenn hier Glück habt könnt ihr viel Wildlife spotten. Insbesondere Bären und Elche. Wir haben zwei Elche gesichtet, aber keinen Bären, bin ich nach Kanada auch nicht unbedingt böse drum, auch wenn meine Mama gerne einen gesehen hätte :). Nach zwei Nächten ging es weiter nach Fairbanks.

 

Meine Aufenthaltsdauer: 2 Nächte                                                          Empfehlung: 2 - 3 Nächte

Fairbanks

Fairbanks (E) ist die zweitgrößte Stadt in Alaska und zählt schon zum Hinterland von Alaska. Ich fand es wesentlich moderner, wie Anchorage. Hier kann ich dir zu 100% den Visitor Center empfehlen. Super nette Leute, eine kleine Ausstellung zur Geschichte von Fairbanks und den Ureinwohnern. Wirklich ganz toll gemacht. Nachdem wir uns dort einige Informationen geholt hatten, sind wir Richtung Chena Hot Springs gefahren, die nochmal 90km außerhalb von Fairbanks liegen. Das sind natürliche heiße Quellen, rundherum ist ein Resort gebaut. Man kann einige Aktivitäten nachgehen wie Wandern, ein Ice Museum besichtigen, Fahrrad fahren etc. Für unseren Geschmack war es etwas zu touristisch. Für alles wurde Geld verlangt. Ein heißes Bad haben wir trotzdem genommen, dafür sind wir ja hin gefahren. Es gibt auch ein Campground auf dem wir für eine Nacht geblieben sind.

Am nächsten Morgen sind wir nach North Pole (F) gefahren. Liegt direkt neben Fairbanks und JA diesen Ort gibt es wirklich :-). In unserem Reiseführer stand das der Ort das ganze Jahr über Weihnachtlich geschmückt sei, das stimmt so nicht. Im Prinzip ist es eigentlich nur dieses Haus, daneben gibt es noch eine Rentier Farm, das wars aber schon. Also wer gerne etwas Weihnachtliche Stimmung möchte, kann hier gerne mal vorbei fahren.

Danach ging es wieder zurück nach Fairbanks, wo wir noch etwas durch die Stadt schlenderten und in einem Park waren. Für einen Campground mussten wir wieder etwas weiter raus fahren, da sonst alle geschlossen waren, da wusste ich leider noch nichts vom Walmart Parkplatz. Dort ist in Fairbanks tatsächlich erlaubt Übernacht zu stehen und das für umsonst.

Am nächsten Tag sind wir um 13 Uhr abgeholt worden. Wir hatten uns eine Tour zum Polarkreis gebucht. Dazu muss man ein ganzes Stück über den Dalton Highway fahren, den ein paar vielleicht schon aus dem TV kennen. Man könnte diesen Highway auch als Privatperson fahren, dazu würde ich aber eher abraten. Der Highway führt 666km bis an die Nordküste zum Polarmeer nach Deadhorse. Die Strecke führt durch fast menschenleere und weitestgehend unberührte Natur. Auf einem Teilstück von 384km gibt es KEINE Versorgungsmöglichkeiten. Die Strecke verläuft parallel zu der Trans-Alaska-Pipeline (zweites Bild oben). Die Pipeline befördert das Öl aus dem Polarmeer bis runter nach Valdez an den Hafen (1.200km). 800km davon ist die Pipeline nicht unterirdisch wegen des Permafrostboden, denn unterirdisch würde sie ihn erwärmen. 

Wir sind den Highway bis Kilometer 186 gefahren, denn dort überquert man dann den Polarkreis. Schon bis dorthin waren echt ein paar krasse Teilstücke dabei, wie bspw. der Rollercoaster. Die Strecke wird hauptsächlich von riesigen Trucks benutzt die zwischen Deadhorse und Fairbanks verkehren und die Ölfelder versorgen. Diese verständigen sich per Funk, wenn sie überholen wollen oder irgendwo etwas passiert ist. Schon allein an diesen Funkverkehr wäre man als Privatperson nicht angebunden. Ab und zu haben sie uns auch angefunkt, dass wir Platz machen sollen, da sie Anlauf für den nächsten Berg benötigen, also es war echt Crazy!!!

Insgesamt waren wir 14 Stunden unterwegs. Gegen 19 Uhr sind wir am Polarkreis eingetroffen und ich muss ehrlich sagen, ich hatte mir das ganz anders vorgestellt. Viel, viel flacher und vielleicht auch mit Schnee. Kalt war es definitiv aber auch nicht so extrem. Es hätte durchaus auch irgendwo in Deutschland sein können. Aber es war schon irgendwie cool dort zu stehen.

Auf dem Rückweg hieß es dann Ausschau nach Polarlichtern halten ABER leider, leider haben wir kein Glück gehabt. Der Forecast lag ganz hoch und so manchmal meinte man auch was gesehen zu haben, aber es waren einfach zu viele Wolken da. Generell sind die Monate September - März, die Monate wo man die Lichter zu sehen bekommt. Die Nacht davor waren sie in Fairbanks zu sehen, ich habe sie leider verschlafen... Wir haben die Tour über 1stalaskatours gebucht. Mit 200€ pro Person relativ teuer, aber das ist hier alles. Wenn du dich für den Highway und den Polarkreis interessierst gefällt dir die Tour. Polarlichter kann man aber auch ohne irgendeine Tour sehen, dazu muss man kein Geld ausgeben. Unsere letzte Nacht in Fairbanks haben wir auf dem Walmart Parkplatz verbracht.

 

Meine Aufenthaltsdauer: 3 Nächte                                                          Empfehlung: 2 - 3 Nächte

Fairbanks ist ein guter Ausgangspunkt, um diversen Aktivitäten im Norden nachzugehen.

Valdez

Nach drei Nächten in Fairbanks ging es wieder Richtung Süden. Bis dort runter haben wir zwei Stops eingelegt in Delta Junction (G) und in Glenallen (H). Die zwei Tage dort runter hatten wir ziemlich schlechtes Wetter und es hat viel geregnet. Man konnte so nur erahnen durch welche Landschaft man da gerade fährt. Wir haben uns im Nachhinein ein paar Bilder im Internet angeschaut und naja uns ziemlich geärgert, aber da steckt man halt einfach nicht drinnen.

Der eigentliche Plan war von Glenallen in den Wrangell-St-Elias Nationalpark zu fahren. Das ist der größte Nationalpark der USA. Er ist sogar etwas größer als die Schweiz. Allerdings führen in diesen Park nur zwei Straßen rein und das sind keine befestigten Straßen. Uns wurde im Visitor Center davon abgeraten dorthin zu fahren durch den vielen Regen der letzten Tage. Außerdem wurde dort jeglicher Betrieb eingestellt. Zusammenfassend lässt sich sagen, in der Nebensaison ist es quasi unmöglich dort rein zu kommen. Außer man hat ein relatives großes Budget und lässt sich rein fliegen :-). Daher war Valdez eigentlich nur unser Plan B, aber im Nachhinein kann ich sagen, es war mit einer meiner liebsten Orte auf der ganzen Rundreise. Um nach Valdez zu kommen muss man über den Thompson Pass und der ist der absolute Wahnsinn!! Das Wetter klarte immer mehr auf und durch den ganzen Regen der letzten Tage kamen von überall Wasserfälle herunter. Die herbstlichen Farben taten ihr übriges. Es war Traumhaft!

In Valdez (I) begrüßte uns die Sonne und blieb für die nächsten drei Tage. Wir sind als erstes wieder in den Visitor Center um uns zu informieren, was geöffnet ist und was nicht und wie es mit Wanderungen ausschaute. Alle Campgrounds waren geschlossen, aber daran waren wir ja jetzt schon gewöhnt. Wir haben daher einfach direkt am Hafen geschlafen. Dort sind 48h parken erlaubt und für kleine Wohnmobile ist auch Platz. Beim Hafenmaster im Haus gab es Toiletten und Duschen, da wir gefühlt die einzigsten in dem Dorf waren, waren das im Prinzip unsere Privatduschen.

In Valdez kann man, genauso wie in Seward die Fjorde per Tourschiff besichtigen. Das hatten wir ja zum Glück schon gemacht, denn Boote sind keine mehr gefahren. Rund um Valdez gibt es viele Gletscher u.a. auch den Valdez-Glacier Lake. Etwa 3km außerhalb, dort schwimmen sogar kleinere Eisberge auf dem See. Als wir am späten Nachmittag dort waren, hat es aber wieder geregnet und man konnte nur erahnen, wo da ungefähr was ist.

Am nächsten Tag ging es auf Wanderung. Wir sind den Shoup Bay Trail (8km) gelaufen. Ein Trail der entlang der Küste geht und zum Ende hin aber ziemlich verwachsen war. Aber man hat ein Wahnsinnsblick auf die Küste von Valdez und es war einfach nur traumhaft schön.

 

Meine Aufenthaltsdauer: 2 Nächte                                                          Empfehlung: 2 - 3 Nächte

Valdez ist ein guter Ausgangspunkt um den Prinz-William Sound zu erkunden. 

Das schöne ist, wenn man Valdez wieder verlässt muss man die gleiche Strecke, also den Thompson Pass noch einmal fahren. An dem Tag hatten wir nochmal traumhaftes Wetter und haben nochmal die ganze Schönheit Alaska zu Gesicht bekommen. Nach gut fünf Stunden fahrt haben wir an der Sheep Mountain Lodge (J) gehalten, die ein paar Campingspots und sogar geöffnet hatte. Hier standen wir für eine Nacht, umzingelt von Schnee bedeckten Bergen

Da ich weiter auf der Suche nach den Nordlichtern war, hielt ich eigentlich fast jeden Abend Ausschau. Leider aber ohne Erfolg, aber dennoch habe ich an diesem einen Abend einen unglaublichen Sternenhimmel vor die Kamera bekommen.

Kenai Halbinsel / Alyeska

Da wir bisher von der Kenai Halbinsel nur Seward gesehen hatten wollten wir zum Ende noch einmal dorthin hin. Es ging also nochmal vorbei an Anchorage. Wir fuhren als nächstes nach Whittier (K). Um dort hinzukommen fährt man durch einen 4km langen Tunnel. Wir waren etwas erschrocken als wir dort ankamen. Der Ort war wie ausgestorben und eine alte Armee Baracke drohnt über dem Dorf, was echt merkwürdig aussah. Das komplette Dorf mit 250 Einwohnern wohnt in einem Hochaus, was mitten in dem Dorf steht. Uns war es etwas zu Spuky dort, daher sind wir wieder zurück gefahren und haben in Copper Landing (L) übernachtet.

 

Unsere vorletzte Nacht verbrachten wir in Gridwood/Alyeska (N). Der Ort ist im Prinzip ein kleines Feriendorf. Das ist der einzigste Berg in Alaska der eine Gondel hat und wo man im Winter sogar Ski fahren kann (mit Liften). Wir sind mit der Gondel hoch und sind dort oben noch etwas gewandert. Die Nacht haben wir auf dem Gondel Parkplatz verbracht.

 

Meine Aufenthaltsdauer: 1 Nacht                                                          Empfehlung: 1 - 2 Nächte

Die letzte Nacht haben wir in Anchorage verbracht, da wir am nächsten Tag unsere Liselotte abgeben mussten. Für uns beide war es das erste Mal in so einem Wohnmobil und es war echt super. Es war immer warm, wir haben nie gefroren. Wir hatten keinerlei Probleme mit der Batterie oder dem Fahrzeug an sich. Trotz Nebensaison waren alle Dump Stations offen, Propangas gab es sowieso an der Tankstelle. Trinkwasser für den Tank musste man ab und zu etwas Suchen, war aber im Enddefekt auch kein Problem. Gerade für Alaska oder auch Kanada ist diese Campergröße, für zwei Personen perfekt.

 

Ich würde dir noch den Tipp geben, diese Reise (Ausnahmsweise) vielleicht nicht alleine zu machen. Aber eigentlich nur aus dem Grund, wegen der langen Fahrten. Es ist anders wie in Kanada, wo es immer irgendwo etwas zu entdecken gibt. Hier fährt man auch schon mal einige Stunden nur geradeaus, ohne eine Veränderung zu sehen oder auch ohne Gegenverkehr. Das wäre aber auch der einzigste Aspekt. Ansonsten absolut kein Thema Alaska auch alleine zu bereisen.

Palmer

Für die letzten vier Nächte haben wir uns eine kleine Holzhütte in Palmer über Airbnb gebucht. Nach 14 Tagen auf so engem Raum, war es schön sich mal wieder etwas bewegen zu können in den "eigenen vier Wänden". Palmer liegt gut eine Stunde von Anchorage entfernt und ist eine kleine ruhige Stadt. 

Laut Wetterbericht sollte das der letzte Sonnen Tag sein, daher haben wir nur schnell unsere Sachen abgelegt und sind Richtung Hatcher Pass, der 40 Fahrminuten entfernt ist. Je höher wir den Pass hoch gefahren sind, umso weißer wurde es. Bis ich schlussendlich auf einem Schnee bedeckten Parkplatz parkte. Es war einfach nur wahnsinnig schön!! Blauer Himmel und überall Schnee.

Wir haben hier eine Wanderung zum Gold Cord Lake gemacht. Durch den doch teilweise hohen Schnee auch echt anstrengend aber einfach wunderschön. Der Hatcher Pass beherbergt eine alte Goldmine mit einem kleinen Dorf, wo einmal 20 Familien gewohnt haben. Diese kann man besichtigen. Außerdem waren ganz viele Langläufer unterwegs. Besser hätte ein Abschluss in Alaska nicht sein können. Ich glaube, ich hatte einige Tage zuvor zu meiner Mama gesagt, dass ich Alaska schon mal gerne in Weiß sehen würde und da war es!! Die letzten zwei Tage haben wir nicht mehr viel gemacht, da der Regen auch wieder eingezogen ist. Meine Mama ist ein Tag früher geflogen und ich bin dann am 18.10. in den Flieger gestiegen.  

 

Meine Aufenthaltsdauer: 4 Nächte                                                          Empfehlung: 2 - 3 Nächte


Mein Fazit

Diese Reise werde ich wohl nie wieder vergessen! Die Natur und Landschaft in Alaska haben mich unglaublich fasziniert. Insbesondere die Weite die das Land bietet, dann die ganzen Berge, Vulkane, Fjorde und Tierwelt. An manchen Stellen hatte man echte Gänsehaut. Alaska ist definitiv einzigartig und ich kann es auch mit keinem Land dieser Erde vergleichen.

 

Das Land ist allerdings aber auch so bedroht, was den Klimawandel angeht, wie wahrscheinlich kein Anderes. Das macht traurig und vor allem Nachdenklich. Mich hat ziemlich enttäuscht, wie wenig es die Leute interessiert, was mit ihrem Land passiert. Der Konsum und Plastikverbrauch ist abnormal hoch, da fand ich es in Indonesien besser. Auch wenn hier in Alaska natürlich nichts auf der Straße liegt, aber die Supermärkte sind ein absoluter Alptraum. Wir tun und machen in Europa was wir können, aber wenn es so ein großes Land, wie die USA nicht in den Griff bekommt, bringt das was wir tun, meiner Meinung nach rein gar nichts. Das was Wir sparen, geht hier direkt wieder raus. Aber das ist auch nochmal ein Thema für sich und hat auch viel mit meiner eigenen Meinung zu tun. Ich denke wir wissen alle, wer dort eine große Rolle bei spielt und mit einer anderen Einstellung viel verändern könnte.

 

Ich persönlich würde dir empfehlen, die Nebensaison zu wählen. Ja es waren ein paar Dinge geschlossen, aber es gab immer Alternativen. Die Parkplätze an manchen Stellen machten den Eindruck, das hier im Sommer ganz schön, was los ist und ich bin nicht ganz so sicher, wie es sich in Alaska verteilt, da die Orte die man besuchen kann, doch eher begrenzt sind. Zudem kosten viele Campgrounds kein Geld oder nur die Hälfte, was einen echt Geld sparen lässt. Das ist aber auch nur eine Mutmaßung meinerseits oder sagen wir ein Gefühl, beurteilen kann ich es natürlich nicht. Die Hauptsaison geht offiziell vom 15. Mai - 15. September.

 

Ich für mich bin unglaublich dankbar, dass ich dieses Land bereisen durfte und das mit meiner Mama zusammen! Es hat viel in mir bewegt und ich werde wohl noch sehr oft an diese Reise zurückdenken.

 

Bei Fragen oder Anregungen zu dieser Reise, schreibt mir immer gerne!! Ich durfte zudem auf dem Reiseblog von Bolle und Marco - https://kommwirmachendaseinfach.de einen kleinen Reisebericht zu Alaska schreiben, da kannst du natürlich auch nochmal vorbeischauen.

 

Eure Vanessa

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