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Norwegen mit Hund & Camper

Norwegen war nach den vielen Reisen Rund um die Welt mein großer Traum mit meinem eigenen Camper! Und es war Liebe auf den ersten Blick. Es vereinen sich hier so viele Länder für mich. Die Wildnis Patagoniens, die Nähe von Bergen und Meer, wie in Neuseeland oder die weite Alaskas. Es weckt viele Erinnerungen aber lässt einen auch immer wieder Staunen und das alles mit dem Camper zu bereisen, macht einfach ein Riesen Spaß!

 

Für mich ging es im Herbst 2021 das erste Mal nach Norwegen. Damals hatten wir vier Wochen Zeit, dieses mal leider nur 2,5 Wochen. Auch machbar, mehr Zeit ist in Norwegen aber einfach entspannter. Man fährt zu 80% nur Landstraße, was mit einem Camper/Wohnmobil schon mal etwas anstrengender sein kann. Insbesondere, wenn man alleine ist und sich nicht abwechseln kann. Dann kommt noch diese atemberaubende Landschaft hinzu, nach jeder Kurve oder Tunnel gibt es etwas neues zu entdecken! 

Es macht durchaus Sinn, sich vorher ein bisschen zu überlegen, wo man hin möchte und die Route grob durch zurechnen. Beim Wetter solltest du auf alles gefasst sein! Sonne, Sturm, Schnee, Regen kann dir an einem Tag alles begegnen. 

 

In diesem Artikel werde ich von meiner diesjährigen Reise berichten aber auch immer mal ein paar Orte aus 2021 einfließen lassen, auch die Lofoten. Auf die Route werde ich aber nicht explizit eingehen, da es einfach zu lange her ist.

Anreise/Rückreise

Ich bin beide mal über Dänemark angereist. Von Hirtshals nach Kristiansand sind es 2,5h die auch jeder Hund gut mitmacht. Beim ersten Mal im Herbst (Nebensaison) durfte er mit an Board, da sehr sehr wenig los war und es ein Sitzbereich gab, wo ich mit ihm hin durfte. Beim zweiten Mal musste er im Auto bleiben, da die Fähre voll war. Fragt da einfach beim Bordpersonal nach. Wir sind beides mal mit Fjordlines gefahren und ich kann diese auch empfehlen. Hinfahrt mit Camper & Hund 245€. Zurück bin ich einmal über Schweden von den Lofoten aus und einmal von Larvik - Hirtshals was 3,5 Stunden dauert (230-270€) mit Color Line. Bei Color Line hast du drei Optionen, was den Hund betrifft: 1. der Hund bleibt im Auto und du darfst einmal zu ihm. Es gibt eine feste Besuchszeit nach ca. der Hälfte der Fahrt. 2. Du buchst eine Hundebox auf dem Schiff. 3. von April - September gibt es einen Platz auf Deck, wo du dich mit deinem Hund aufhalten darfst, dann aber auch nur da. Es ist draußen, d.h. du sitzt da ggf. auch bei Sturm und Regen.

Einreise mit Hund

Im Prinzip gilt das Gleiche wie in allen europäischen Ländern (Heimtierausweis, gechipt, Tollwut Impfung) mit einem Extra: der Bandwurmkur (Echinococcus multilocularis. Diese muss von einem Tierarzt verabreicht werden und in den Impfpass eingetragen werden. Ab da an hast du 120 Stunden Zeit in Norwegen einzureisen und es sollten mind. 24 Stunden sein. Klingt alles erst einmal kompliziert ist es aber eigentlich gar nicht. Solltest du z.B. vorher noch in Dänemark oder Schweden sein, kannst du auch einfach dort zum Tierarzt gehen. Die kennen sich da mit aus und machen nichts anderes, wie bei uns auch. Angekommen in Norwegen musst du zum Zoll und dort den Heimtierausweis vorzeigen. Dieser wird kurz kontrolliert und du darfst weiter fahren. Kostet nichts und geht ganz schnell. Es kann wohl durchaus auch mal passieren, dass der Hund kurz angeschaut wird. Ist mir jetzt aber noch nicht passiert. Unter diesem Link findest du nochmal alles ganz genau. Informier dich bei deinem Tierarzt, ich bin keiner und berichte nur von meinen Erfahrungen.

 

In Norwegen besteht das ganze Jahr Leinenpflicht!

Wetter

Wie oben schon geschrieben, solltet ihr egal zu welcher Jahreszeit mit allem Wetter rechnen. Im Herbst wurde es abends durchaus kühler, aber Ende Mai ist dies auch der Fall. Da eine Prognose abzugeben kann man nicht. Packt von kurz bis lang einfach alles ein und ihr seid gut vorbereitet. Im Herbst wird es relativ früh dunkel und im Mai erst sehr spät. Falls das wenn stört am Besten eine Schlafmaske einpacken. Ansonsten kann ich die Wetter App YR empfehlen. Diese war halbwegs zuverlässig.

Datenroaming/Internet

Bei meinem ersten Besuch hatte ich mir eine europäische Daten-Sim geholt, wie bei den meisten Anbietern gehört Norwegen nicht zu deren Angebot. Ähnlich, wie bei der Schweiz auch. Checkt das einfach bei deinem Anbieter, manche habe Norwegen auch dabei. Ansonsten kann ich dir die eSIM von Maya mobil empfehlen. Unlimted Data für 45€ für 30 Tage. Ist in einer Minute installiert. Das einzig kleine Manko - es zieht relativ viel Akku. Ansonsten funktioniert es einwandfrei und ich hatte überall Empfang!

Planung / Route

Auf meiner ersten Norwegen Reise im Herbst 2021 habe ich mir keine große Gedanken bzgl. Route gemacht, da ich vier Wochen Zeit hatte. Mein Wunschziel waren die Lofoten, wollte es aber auf mich zu kommen lassen. Im Nachhinein kann ich sagen ist gut machbar in der Zeit aber man sollte das Auto fahren mögen. Zurück sind wir damals über Schweden und es waren insgesamt knapp 6500km in vier Wochen! Die Straßen sind gut in Norwegen aber sehr kurvig, mal hoch mal runter, mal eng mal breit. Die Geschwindigkeit beträgt im Durchschnitt 60 - 80km/h. Je weiter nördlich man kommt, desto flacher und gerader wird es aber. Bei meiner diesjährigen Reise habe ich mir zuvor etwas Gedanken gemacht da ich nur knapp 3 Wochen Zeit hatte. Ich habe alles grob einmal geplant und ausgerechnet, das ich einen ungefähren Plan habe, wo ich wann sein müsste, um nicht in Stress zu geraden. Kann ich auf jeden Fall empfehlen, denn die Strecken sind einfach ein bisschen anders und man fährt 100km schon mal in zwei Stunden. Anbei siehst du meine diesjährige Route, die man gut in 2,5 - 3 Wochen fahren kann, ohne Stress zu haben.

 

Autobahnen (die sehr selten sind) oder auch gut ausgebaute Landstraßen sind mit einem E gekennzeichnet bspw. E6. Kleinere Straßen, die dir öfters in den Bergen begegnen werden sind mit einem Fv (Fv302) gekennzeichnet.

 

MAUT: Rein theoretisch musst du nichts tun. An den Mautstellen wird automatisch ein Foto gemacht und du bekommst nach 1-2 Monaten die Rechnung nachhause geschickt. Allerdings kannst du dir unter Autopass.no einen Chip über einen Anbieter bestellen, diesen an der Windschutzscheibe befestigen und bekommst 20% Rabatt auf deine Rechnung. Außerdem kannst du einsehen, wo du gefahren bist und was es gekostet hat. Für den Chip bezahlst du 25€ Pfand kannst ihn im Anschluss zurückschicken oder behält ihn einfach. Er hält 5 Jahre!

 

Meine Route im Mai/Juni 2023:

Kristiansand - Stavanger (Tau) - Røldal - Gudvangen - Olden - Lom - Lillehammer -

Oslo(Tyrifjorden) - Larvik

 

Noch ein paar Tipps zu Dänemark findest du hier. Es lohnt sich auch hier ein paar Stops einzubauen und nicht nur einfach durchzufahren.

 

Insgesamt: 1400km ohne die Anreise nach Dänemark, was in meinem Fall auch nochmal 1900km (Hin- und zurück) sind. Und insgesamt waren wir inkl. Dänemark 19 Tage unterwegs.

Freistehen vs Campingplatz

"Ach cool Norwegen, da darf man doch überall campen!" So ein Satz den man oft hört und der aber einfach nicht stimmt. Ich habe mir verschiedenes dazu durchgelesen und so eine eindeutige Antwort gibt es nicht. Ich verlinke dir mal anbei einen Artikel, den ich als sehr Vertrauenswürdig einstufen würde Visitnorway.

Wie ich schon öfters geschrieben habe muss man sich einfach an bestimmte Regeln des Freistehens halten und es hätte sicherlich keiner ein Problem damit. Ein Beispiel möchte ich erzählen: In meiner ersten Nacht stand ich auf einem öffentlichen Parkplatz in Kristiansand (kein Verbot). Ich kam gegen 21:30 Uhr nach der Fähre. Wir waren vielleicht 6 Camper, als ich ins Bett bin. Am nächsten Morgen waren es 12, der Parkplatz komplett voll. Es kamen Einheimische herangefahren, die fluchend im Auto saßen. Ich kam gerade zurück mit Bali, als mich eine Dame ansprach, ob ich ihr Platz machen könnte, sie müsse einfach nur an die Arbeit. Ich habe alles zusammen gepackt, nicht gefrühstückt und bin gefahren! Sowas ist mir einfach super unangenehm und ich kann den Ärger absolut verstehen. Es wird einfach an vielen Stellen, viel ausgereizt, was die Einheimischen natürlich sauer macht und es eben solche Plätze (die nichts kosten) immer weniger gibt. 

 

Gerade in Norwegen gibt es superschöne Campingplätze, auf denen man Privatsphäre hat, die super schön gelegen sind. Oft direkt am Fjord, unter Wasserfällen, an Gletschern und man darf da eben legal stehen und stört niemanden dabei. Und zu guter letzt tut man auch etwas für den Tourismus! Ist sicherlich alles eine Ansichtssache, dies ist jedenfalls meine Meinung dazu. Bei den jeweiligen Orte, werd ich dir auch immer wieder Campingplätze empfehlen. Plätze wo ich freistand, werde ich nicht nennen!

 

Ich suche alle Plätze über die App Park4night. Schau manchmal noch bei Google Maps nach, ob ich genug Möglichkeiten habe, mit Bali eine Runde zu drehen.

Kristiansand

In Kristiansand war ich immer nur für eine Nacht bei der Anreise, daher kann ich nichts zu der Stadt selbst sagen. Es gibt auf jeden Fall alles mögliche an Geschäften, Tankstellen, Bank... falls was vergessen wurde, findest du es hier sicherlich. Von Campingplätzen bis Parkplätzen gibt es auch jede Menge Möglichkeiten in und Rund um Kristiansand.

Stavanger

Stavanger ist die nächst größere Stadt nach Kristiansand und hier gibt es allerlei zu erleben! Der berühmte Lysefjord und der Preikestolen ist hier zu finden. Viele tolle Wanderungen und auch eine schöne Stadt. Durchaus ein Ort wo man ein bisschen bleiben kann. Mit der Wanderung zum Preikestolen hat es bei mir bisher nicht geklappt. Der 600m freistehende Fels sieht auch so ziemlich alles an Wetter an, so waren es jetzt bspw. Sturmböen von 100km/h, da muss man dann auch nicht auf so einem Felsen stehen! Hier macht es durchaus sinn, sich einen kleinen "Wetterpuffer" einzubauen, wenn du gerne die Wanderung machen möchtest. Ist angegeben mit 3-4 Stunden und gut machbar, viele Treppenstufen.

Gestanden habe ich immer in Tau ein kleiner Nebenort am Tysdalsvatnet. Hier findest du zwei schöne Campingplätze direkt am Seeufer, auch mit Hund sehr schön.

Am Südufer: Wathne Camping (300NOK) und am Nordufer: Tysdal Camping (300NOK).

Røldal

Røldal habe ich dieses Jahr entdeckt und eigentlich nur durch Zufall, da es gut auf der Strecke lag. Ein netter kleiner Ort mit einer schönen alten Stabkirche. Super Campingplatz und tolle Wanderungen in der Umgebung.

 

Für Wanderungen benutzte ich immer die App KOMOOT. Du schaust einfach wo du gerade bist und dir werden alle Möglichen Wanderungen in der Umgebung angezeigt. Mit Bildern und meist genauen Beschreibungen der Beschaffenheit des Trails. Wanderwege in Norwegen sind oft etwas anders wie bei uns, wilder und nicht so ausgebaut, wie wir es vielleicht kennen. Also nicht umdrehen, das gehört so ;-).

 

Campingplatz Seim Camping Røldal - 320NOK

Hardangerfjord/Odda

Für Odda solltest du dir durchaus auch 1-3 Tage einplanen. Hier gibt es wunderschöne wilde Wasserfälle zu entdecken, den Gletscher Buarbreen (wo du auch Übernachten kannst) und die anspruchsvolle Wanderung zur Trolltunga ist hier zu finden. 

Am Buarbreen gibt es einen Camperparkplatz, wo man gegen Bezahlung (180NOK) auch übernachten darf. Ich habe hier nur geparkt und die Wanderung zum Gletscher gemacht. Die Wanderung mussten wir allerdings kurz vorm Ziel abbrechen, da ich mit Hund nicht weiter gekommen bin. Zum Ende hin kommen viele Felsen, es war relativ rutschig und es musste geklettert werden. Hier ging es für uns dann leider nicht weiter. Trotz allem eine sehr schöne Wanderung mit tollen Ausblick und den Gletscher sieht man auch trotzdem.

 

In Odda selbst findest du ein paar Geschäfte und eine schöne Uferpromenade. In dem Ort Tyssedal geht es zur Trolltunga Wanderung (20km sehr anspruchsvoll), habe ich bisher nicht gemacht. In dem Ort Kinsarvik kommt ihr zum Husedalen Valley. Eine schöne Wanderung entlang an imposanten Wasserfällen, mit Hund gut zu gehen. Auch viele Felsen zwischendrängen, würde Wanderstöcke empfehlen besonders bei Nässe.

Nærøyfjord/Gudvangen

Ein Ort an dem ich zufällig gelandet bin. Eigentlich war ich auf der Durchreise aber er lag gut für eine Nacht, da die Strecke sonst zu lang war. Ich bin im Regen und tiefhängenden Wolken angekommen, aber schon das war beeindruckend! Ein enges Tal und neben einem schießen die Berge nur so in die Höhe. Von dem ganzen Regen kamen überall Wasserfälle die Berge runter es war wirklich atemberaubend und das schon allein im Regen.

Am nächsten Morgen wachte ich bei Sonnenschein auf und das was sich mit da bot war einfach nur WOW! Ein Ort den ich dir zu 100%. empfehlen kann. 2km weiter von meinem Campingplatz war der Nærøyfjord der UNESCO Weltkulturerbe ist und das aus berichtigtem Grund. Wirklich mit einer der schönsten die ich hier bisher gesehen habe. Man kann auch Rundfahrten mit kleinen Booten machen oder sich Kanus/Kajaks ausleihen. Mit Hund wurde das bie mir leider nichts, ohne SOFORT! Du kannst auf der einen Seite auch noch am Fjord entlang fahren, wo es noch ein paar coole Stellplätze gibt, habe ich aber nur bei Park4Night gesehen. Ich habe einen kleinen Spaziergang gemacht und bin weitergefahren. Einigen sagt der Ort vielleicht was, mir hat er nichts gesagt, aber er war unglaublich beeindruckend! Fährst du ebenfalls weiter fährst du automatisch durch den längsten Autotunnel der Welt: Lærdalstunnelen 24,5km so ziemlich die langweiligste fahrt überhaupt :-)!

 

Campingplatz: Vang Camping kleiner beschaulicher Platz, für eine Nacht völlig ok (300NOK mit Strom). Schräg Gegenüber ist noch Gudvangen Camping, habe ich erst am nächsten Morgen gesehen. Sah etwas schöner aus vor allem mit viel besserer Aussicht. Zur Anlage selber kann ich aber nichts sagen.

Jostedalsbreen Nasjonalpark/Olden

Hier wollte ich unbedingt nochmal her, da es mir beim letzten Mal schon so gut gefallen hat! Ein riesengroßes Gletschermassiv wo man an verschiednen Ecken ganz nah ran kommt. Es gibt viele tolle Wanderungen in der Gegend inmitten des Innvikfjorden. Hier kannst du dir ruhig ein paar mehr Tage zu einplanen. 

 

Bøyabreen

Liegt noch vor Olden und ist womöglich auch ein bisschen der unbekannte. Hier ist drumherum nichts, nur ein Parkplatz um den Gletscher zu besichtigen. Das Wiederrum ist aber ganz cool, weil dadurch nur sehr wenig hier los ist. Wir waren ganz allein. Es hat ein Gletschersee und oberhalb thront der Gletscher. Ein sehr schöner Ort, du kannst auch dort übernachten!

 

Briskdalsbreen

Am Ende des Tals von Olden hinter dem türkisfarbenen Oldevatnet See. Der wohl bekanntest! Hier kommen auch jeden morgen ab 9 Uhr die Touristen von den Kreuzfahrtschiffen angefahren mit Bussen. Daher würde ich dir empfehlen, denn Gletscher auf seinem Rundweg entweder davor oder am späten Nachmittag zu besichtigen. Vom Parkplatz sind es ca. 3km die sich super laufen lassen, da alles etwas ausgebaut wurde. Auch hier stehst du wieder an einem Gletschersee mit einer atemberaubenden Kulisse um dich herum!

 

Hier hast auch auch die Möglichkeit zu Übernachten auf dem Melkevoll Betun Camping. Ein sehr naturbelassener Campingplatz, du hast freie Platzwahl. Es fühlt sich absolut nicht nach CP an und man steht in Sichtweite von den Gletschern und einem teilweise sehr lauten Wasserfall ;-). Gegen Aufpreis kannst du sogar in die Sauna. (320NOK mit Strom).

 

Brenndalsbreen

Der Brenndalsbreen liegt zwischen dem Oldevatnet See und dem Campingplatz. Ein bisschen unscheinbar und nicht so überlaufen. Es gibt einen kleine Parkplatz direkt an der Straße. Von hier aus geht es erstmal etwas aufwärts. Durch den Wald, dann kommst du auf einem Plateau raus, wo sich eine kleine Holzhütte befindet, die du sogar besichtigen kannst. Von hier aus geht es dann gemütlich Richtung Gletscher, vorbei an Schafen und einer tollen Natur. Wir sind bis zum Fluss gelaufen, du kannst durchaus auch noch näher ran, das wird dann aber eher eine Kletterpartie. Hat mir sehr gut gefallen, es ist alles noch sehr natürlich und nicht so ausgebaut, wie beim Briksdalsbreen.

Kurz hinter Olden hast du noch den Lovatnet See ein ebenfalls sehr schönes Tal mit Gletscher. Es wirkt noch etwas wilder. Die Straße dort ist sehr eng aber dadurch nicht weniger sehenswert.

 

In Loen kannst du mit einer Gondel auf den Hoven fahren und hast eine tolle Aussicht auf den Fjord, habe ich aber nicht gemacht. er es etwas sportlicher mag, dem kann ich die Wanderung zur Rakssetra empfehlen. Ein Ort der sicherlich durch Instagram bekannt wurde aber der es durchaus verdient hat gesehen zu werden. Die Wanderung ist mit 45-60 Minuten sehr kurz aber sehr steil und anstrengend. Es geht einfach nur gerade den Wald hoch aber ich kann versprechen es lohnt sich!

Geiranger Fjord

Hier war ich 2021 und es macht Sinn es an Olden anzuschließen. Sicherlich der Bekannteste Fjord in Norwegen. Es gibt einen tollen Campingplatz direkt am Fjord - Geiranger Camping. Es hat seinen Preis mit knapp 40€ aber man sollte es einfach mal gemacht haben. Es ist wirklich sehr beeindruckend. Am Abend hat ein Kreuzfahrtschiff den Fjord verlassen und wir hatten dann auch freie Sicht ;-). Es gibt oberhalb noch einen Aussichtspunkt, kannst du hoch fahren oder sogar hoch laufen und man kann sich kleine Boote ausleihen (nur in der Hauptsaison). Bei dem Aussichtspunkt siehst du auch den berühmten "Seven sisters waterfalls".

Jotunheimen Nasjonalpark/Lom

Von Olden aus geht es über einen Pass (wir hatten tatsächlich Schneefall Ende Mai) nach Innlandet - Lom in den Jotunheimen Nasjonalpark. Lom/Fossbergom ist so ein bisschen das Ausgangsdorf für den Park. Hier bekommt man alles mögliche an Sportklamotten, kann den Tank auffüllen/entleeren etc. Im Park selbst hast du dazu nicht so viele Möglichkeiten. Hier gibt es auch ein Visit Center, wo man sich über alles mögliche Informieren kann und auch buchen kann. An Pfingstmontag war leider geschlossen, ich hätte ihn gebraucht. Aufgrund des Wetters (sehr Wechselhaft Schnee/Sturm/Regen) wusste ich nicht so ganz wohin. In Lom selber wollte ich nicht bleiben. Ich hatte mir im Vorhinein schon ein paar Wanderungen rausgesucht, hier gibt es echt tolle! Dann aber festgestellt, dass noch sehr viel Schnee liegt und aufgrund dessen meine Tourenski mit eingepackt. Informationen dafür zu bekommen war aber sehr schwierig. Am Galdhøppigen (höchster Berg Norwegens) kann man immer Ski fahren, dort ist auch ein Lift. Kam für mich aufgrund von Bali aber nicht in Frage, bei einer Skitour hätte ich ihn mitnehmen können.

 

Naja im Enddefekt sind wir dann in Lemonsjøen gelandet einem See auf 900hm (er war zur Hälfte noch gefroren) und ich hatte über Airbnb eine super nette Holzhütte in den Bergen gefunden. Nach dem ganzen Regen sah der Camper aus, wie sau und die Sachen wurden auch nicht mehr so richtig trocken. Also kam diese Auszeit genau richtig! Ich verlinke dir die Unterkunft hier, kann ich sehr empfehlen, wer eine kleine Camper Pause braucht. Von der Hütte aus gab es tolle Wanderungen. Wir sind am nächsten Tag bei Sonnenschein! auf den Gråhøe von oben konnte man weit in den Park reinschauen und auch den Galdhøppigen sehen. Also hat es sich doch noch gelohnt.

 

Insgesamt kann ich aber festhalten Ende Mai/Anfang Juni zu Spät zum Skifahren und zu früh zum Wandern. Aber sicherlich ein Besuch wert, ich werde sicherlich auch nochmal kommen, um meine Wanderungen nachzuholen. Auf der Hochebene Norwegens ist es generell immer sehr windig am Besten immer eine Jacke dabei haben.

Lillehammer/Oslo

Raus aus dem stürmischen Jotunheimen Nasjonalpark ging es Richtung Küste Lillehammer - Oslo. Es wurde schnell deutlich wärmer, der Wind blieb aber bei weitem nicht so extrem wie oben in den Bergen. Wir haben keine Stop in Lillehammer eingelegt, für mich ist Stadt anschauen mit Hund immer ein bisschen stressig und ich bin absolut schlecht darin den Camper in Städten zu parken :-).

 

Wir haben aber etwa 30minuten von Lillehammer zwei schöne Tage auf dem Campingplatz Sveastranda (410NOK) verbracht. Ein Campingplatz direkt am See, viele Dauercamper aber für die Tagescamper gibt es extra Bereiche und die Stellplätze sind direkt am See. Die Plätze sind hier unten deutlich teurer, wie in den Bergen und auch die vielen Dauercamper sind hier normal, da die Menschen aus Oslo hier ihr WE verbringen. Generell werden dir sehr viele Norweger mit dem Camper begegnen, denn die bereisen einfach ihr eigenes Land, haben sie auch recht ;-).

 

Ich habe mich gegen Oslo entschieden und für einen Badesee in der Nähe. Wenn die Sonne schon mal da ist möchte ich sie am letzten Tag auch genießen und für Bali auch deutlich angenehmer! Zudem war irgendeine EU-Konferenz in Oslo, wäre vermutlich nur stressig geworden. Von hier aus sind es 2h nach Larvik dort geht dann morgen Abend unsere Fähre um 17:30Uhr also ganz entspannt morgen. 

Lofoten

Noch ein paar Worte zu den Lofoten. Diese habe ich dieses Jahr nicht bereist aber im Herbst 2021 und sicherlich für den ein oder anderen Interessant. Wir sind damals bis Bodø gefahren und haben von dort die Fähre genommen (3,5h der Hund muss im Camper bleiben). Wir haben 70€ dafür bezahlt. In der Hauptsaison würde ich dazu raten, diese Fähre vor zu buchen. Wir hatten keine Probleme ein Platz zu bekommen. Es ging rüber nach Moskenes. Wir kamen gegen 22 Uhr an und haben auch gleich dort auf dem Campingplatz geschlafen. Von dort aus haben wir in ca. 5 Tagen einmal die Lofoten durchfahren und sind weiter auf der E10 nach Schweden bis runter nach Malmø. 

 

Es war super viel zu fahren, das sollte man wirklich nicht unterschätzen. Ich war damals zum Glück nicht alleine und konnte mich mit meiner Mama abwechseln. ABER es ist es Wert. Die Lofoten sind einmalig und man muss es mit eigenen Augen gesehen haben! In Norwegen gibt es viele Orte die ich mit anderen Ländern vergleiche (Neuseeland, Kanada, Alaska) aber die Lofoten kann man nicht vergleichen, man muss es mit eigenen Augen gesehen haben!!!

 

Meine Highlights: Kvalvika Beach, Tindstinden Hike, der Ort Reine (Reinebringen war leider geschlossen), Hauklandstranda, Wanderung Mannen.

 

Bzgl. Stellplätze schaut einfach bei Park4night es gibt unzählige. Alle waren toll an denen wir waren, nur ganz so genau, weiß ich das auch nicht mehr :-) Hier macht es sicherlich auch Sinn in der Hauptsaison vor zu buchen, da der Platz hier einfach begrenzt ist und die Plätze oftmals sehr klein.

 

Ich habe alle Wanderungen mit Hund gemacht und Bali hat es geliebt, auch an die Strände durfte er überall mit. Aber das ist generell in Norwegen kein Thema. An manchen Seen habe ich mal ein Schild gesehen, das gilt dann aber auch für die Hochsaison im Sommer.

Fazit

Ich bin großer Fan der nordischen Länder insbesondere, was das Reisen mit Camper und Hund angeht. Man ist willkommen, hat unendlich viel Platz, der Hund darf eigentlich überall mit und das Klima passt auch. Natürlich kann es hier im Hochsommer sicherlich auch ordentlich warm werden, dazu kann ich aber nichts sagen. Mit Regen muss man einfach rechnen, gerade in der Nebensaison. Mir persönlich hat es im Herbst ein bisschen besser gefallen. Der Wechsel der Farben war schon beeindruckend und mir kam das Wetter ein wenig beständiger vor wie jetzt im Mai/Juni. Aber das kann natürlich auch immer anders sein. In Norwegen zahlst du im Übrigen auch nichts für den Hund auf den Campingplätzen, das sagt glaub ich, schon viel aus.

 

Preislich ist es natürlich schon etwas teurer, aber im Supermarkt finde ich es zum Beispiel nicht teurer, wie in Österreich, wie in Deutschland aber schon. Der Benzinpreis lag zwischen 1,60 - 1,90€. Im Süden ist es teuere, je weiter hoch du kommst umso billiger.

 

Also von mir eine klare Empfehlung! Man sollte jetzt kein Strandurlaub erwarten mit strahlendem Sonnenschein, aber ich glaube das tut auch keiner der sich bewusst dazu entscheidet nach Norwegen zu reisen! Wir kommen sicherlich wieder und Bali hat da glaube ich, auch nichts dagegen!

 

Bei Fragen oder Unklarheiten, schreibt mir immer gerne und vielen Dank fürs lesen!

Deine Vanessa

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Kommentare: 2
  • #1

    Alexandra Häberlein (Donnerstag, 26 September 2024 20:08)

    Hallo Vanessa,
    deine Seite gefällt mir sehr gut. Wir werden wahrscheinlich auch mit Hund anreisen. Wieviele Stunden bist Du täglich gefahren? Wir wollen das nämlich in ziemlich kurze Strecken einteilen (Fahrtzeit höchstens 3 Stunden täglich) oder meinst Du das ist nicht möglich? Zeit haben wir nur 2 Wochen, wir werden es also leider nicht bis zu den Lofoten schaffen, oder?
    Über eine antwort würde ich mich sehr freuen.

    Liebe Grüße

    Alexandra

  • #2

    Vanessa-Mzansis-wanderust (Dienstag, 01 Oktober 2024 17:08)

    Hallo Alexandra, danke dir!
    Bei mir waren es auch immer so zwischen 2-4 Stunden. Das ist auf jeden Fall machbar. Für zwei Wochen und mit Hund ist es für die Lofoten einfach zu weit! Wenn ihr 3 Tage nur durchfahren würdet, wäre es machbar aber es ist wirklich weit und man fährt an wirklich schönen Orten einfach nur vorbei. Würde ich lieber separat machen und mit mehr Zeit :)
    Viel Spaß und liebe Grüße Vanessa