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Roadtrip British Columbia & Alberta

Meine Rundreise habe ich in Vancouver gestartet und auch dort beendet. Man kann durchaus auch in Calgary starten und in Vancouver enden, alles möglich. Bzgl. des Autos habe ich bereits einen Artikel online, den ihr hier findet. Anbei nun meine Route. Ich werde zu jedem Ort ein paar Sätze schreiben, was ich dort gemacht habe und wo ich geschlafen haben.

 

Insgesamt bin ich über 3.500km in 24 Tagen gefahren und mit Sicherheit auch Einges an Höhenmeter, was ich aber leider nicht dokumentiert habe.

Meine Reisezeit war vom 16.08. - 18.09.2019 und ich hatte durchschnittlich um die 24grad. Vancouver, Whistler und Vancouver Island sind deutlich wärmer, als der Rest. In den Bergen wurde es meist frisch, sobald die Sonne untergegangen war. Zum Ende hin hatte ich ein paar Regentage, ansonsten nur Sonne.

 

Zur Navigation habe ich die App Maps Me genutzt die man, wenn man sich vorher die jeweiligen Karten runterläd, auch Offline verwenden kann. Selbst wenn ihr eine Kanadische SIM Karte habt, habt ihr spätestens in den Bergen keinen Empfang mehr. Ich hatte das Glück und konnte mein Handy mit dem Auto verbinden und hatte so meine Navigation immer auf dem Auto Bildschirm, was sehr praktisch war.

 

Bzgl. Internet: Jeder Ort hat einen Visitor Center, dort gibt es FREE WIFI, Toiletten und oft auch Duschen. McDonalds, Starbucks und Tim Hortons sind ebenfalls sehr oft vertreten und Verfügen auch über FREE WIFI. Ich hatte eine kanadische SIM Karte. Das Internet ist aber eher so naja. Es war ab und zu ganz gut zum telefonieren, aber es wäre auch ohne die Karte gegangen. Und mit 45€ auch nicht unbedingt die billigste SIM Karte.

Vancouver

In Vancouver (A) hat alles angefangen und auch geendet. Ich habe für Vancouver einen extra Artikel geschrieben, den ihr hier findet. Geschlafen habe ich in Vancouver im Deer Lake Home. Eine Familie die ein paar Zimmer in ihrem Haus vermietet. Die Küche darf mit benutzt werden. Die Unterkunft liegt in Burnaby, einem Stadtteil von Vancouver und ist sehr schön.

Hope

Von Vancouver aus ging es als erstes in das 140km entfernte Hope (B). Hope ist ein ruhiger Ort gelegen an einem kleinen See. Hier habe ich das erste Mal Couchsurfing gemacht und habe bei Jeremie gewohnt. Es gibt ein paar schöne Wanderungen Rund um Hope. Zwei davon habe ich mit meinem Host gemacht und eine findet ihr auch in meinem Artikel bei den Wanderungen. Ein guter Einstieg für die nächsten drei Wochen. Ansonsten ist der Ort vielleicht eher etwas langweilig, aber trotzdem ganz schön! Von Hope aus wollte ich eigentlich weiter in den Manning Nationalpark (C), also dort war ich auch, aber es hat ziemlich geregnet und es gab auch keinen freien Campingplatz mehr, sodass ich weiter gefahren bin.

 

Meine Aufenthaltsdauer: 2 Nächte                                                          Empfehlung: 1 - 2 Nächte

Kelowna

Kelowna (D) habe ich eigentlich nur als Zwischenstop genutzt, um weiter hoch in den Norden, in die Rockys zu kommen. Ich war hier auf dem Willow Creek Campground. Jetzt im Nachhinein würde ich sagen, das war so ziemlich der schlechteste Campingplatz auf dem ich war. Als ich dort war hatte ich noch keinen Vergleich. Für eine Nacht völlig ausreichend, aber es gibt bestimmt bessere. Ich bin erst Abends angekommen und bin morgens auch gleich wieder weiter gefahren, daher kann ich euch nicht sagen, was ihr dort so machen könnt. Kelowna ist jedenfalls eine ziemlich große Stadt an einem großen See :-).

 

Meine Aufenthaltsdauer: 1 Nacht                                                                   Empfehlung: 1 Nacht

Revelstoke

Nach Revelstoke (E) waren es 200km und endlich kamen die ersten richtigen Berge zum Vorschein. Hier war ich für eine Nacht auf dem Lamplighter Campground, der wirklich sehr schön war. Ich war schon Mittags da, so dass ich noch etwas Zeit hatte mir Revelstoke anzuschauen. Und der kleine Ort ist richtig süß! Irgendwie erinnerte, gerade der Ortskern, an einen Westernfilm. In Revelstoke gibt es den Mount Revelstoke Nationalpark wo der "Meadows in the Sky Parkway" bis hoch auf den Berg befahrbar ist. Kostet aber Eintritt. Ich habe es nicht gemacht.

 

Meine Aufenthaltsdauer: 1 Nacht                                                           Empfehlung: 1 - 2  Nächte

Golden

Endlich in den Rocky Mountains!!! Die 150km von Revelstoke nach Golden (F) durch den Gletscher Nationalpark sind schon ein Genuss und dann ist man plötzlich in den Rockys. Die ganz großen Berge sind hier noch nicht, aber es hebt sich langsam und die Kulisse ist Traumhaft. Durch Golden fließt der Columbia River und das kleine Städtchen zieht sich etwas an dem Fluss entlang. Im Sommer wird hier gewandet und Mountainbike gefahren und im Winter ist der Kicking Horse Mountain ein echtes Paradies für Freerider. Das Hostel war hier etwas billiger, wie der Campingplatz, daher habe ich 2 Nächte in der Kicking Horse River Lodge geschlafen. Nachts kühlt es mittlerweile doch schon ganz schön ab. In Golden hatte ich zwei fantastische Tage. Ich hatte durch Zufall von dem Klettersteig gelesen und mich für den nächsten Tag angemeldet. Alles dazu könnt ihr hier nachlesen. Ich kann es nur jedem Empfehlen - eine super Erfahrung! Des Weiteren gibt es hier den ein oder anderen See, wo man hin fahren kann und sich entspannen kann oder auch eine Wanderung machen kann.

 

Meine Aufenthaltsdauer: 2 Nächte                            Empfehlung: 1 - 3  Nächte (je nach Aktivität)

Emerald Lake

Bevor es nach Lake Louise ging, wollte ich unbedingt noch einen Stop am Emerald Lake (G) im Yoho Nationalpark einlegen. Dieser liegt auf dem Weg nach Lake Louise, daher gings schon früh morgens los. Um 8Uhr war ich dort und war ganz alleine mit einer unfassbaren Kulisse. Ich war wirklich Sprachlos, das hat mich wirklich total umgehauen.

Es gibt einen schönen Wanderweg einmal, um den See herum. Dauert ca. 2 Stunden. Also bin ich höchst Motiviert losgezogen. An dem See befindet sich ein kleines Hotel, wenn man das hinter sich gelassen hat, kommt man auf einen kleinen Pfad der sich am See und im Wald lang schlängelt. Am Eingang des Pfades befand sich ein Hinweisschild, dass man auf die Bären achten soll. Aber solche Schilder gibts hier überall. Naja so ein bisschen komisch wars schon, denn es war sonst keine Menschenseele weit und breit zu sehen. Erst einmal habe ich geredet und gesungen das war mir aber irgendwann zu doof, dann habe ich Musik auf meinem Handy gehört. Ich habe im Prinzip ja nichts gegen Musik, aber es gibt nichts schöneres, wie bei totaler Stille, um einen so wundervollen See zu laufen, aber gut hören wir eben Musik. Nach ca. 20 Minuten bin ich wieder ans Ufer des Sees gekommen und habe ein Foto gemacht, Als ich mich wieder umdrehte und dabei in den Wald schaute, blickte mich ein Schwarzbär an!! Er saß dort und aß genüsslich seine Beeren. Die Situation war so absurd. Das war einfach nur verrückt. Ich glaube, ich bin erstmal für 5 Sekunden erstarrt, er schaut mich ganz belustigt an, meine ich mir zumindest eingebildet zu haben :-). Ich bin ein paar Schritte rückwärts gelaufen, bis ich aus seinem Blickfeld war und habe schnellen Schrittes (niemals rennen) den Rückweg angetreten und dabei sehr amüisante Videoaufnahmen gemacht und dabei unglaublich laut geredet.

 

Mittlerweile ist es ein Genuss sich dieses Video anzuschauen :-D. Mein teures errungenes Bärenspray lag übrigens im Auto, aber gut das benutzt man auch wirklich erst, wenn der Bär einen angreift.

 

Tja und somit war meine See Umrundung beendet. Ich war so aufgeregt und aufgewühlt, es war ein bisschen, wie nach einem Bungee Sprung. Es gab noch einen Kaffee, bevor ich den Weg nach Lake Louise angetreten habe. Lake Emerald wird für mich wohl immer der Bären See bleiben...

Banff Nationalpark

Als ich in Lake Louise (H) ankam, erwartete mich ein Verkehrschaos. Es gab nirgendwo Parkplätze und überall einfach nur Menschen. Was ich nicht wusste, Lake Louise an sich ist gar kein Dorf! Es ist wirklich einfach nur der See mit einem fünf Sterne Hotel. Etwas unterhalb befindet sich der Visitor Center mit einem Supermarkt und ein paar kleinen Geschäften und das wars. Etwas außerhalb gibt es ein Park&Ride Parkplatz, also bin ich dorthin. Aber selbst dort betrug die Wartezeit, um in einen Bus zu steigen 1 Stunde!!! Ich fand's völlig absurd! Ich bin daher kurzer Hand weiter ins 50km entfernte Banff (I) gefahren. Dort war auch einiges Los aber es verteilte sich viel besser. Banff ist ein kleines Städtchen mit vielen Geschäften und Restaurants. Umgeben von einer unglaublichen Bergkulisse. Durch den Ort schlängelt sich der eiskalte, türkisfarbene Bow River. Dort bin ich ein wenig lang gelaufen und habe mir ein SUP Board geliehen. Die gibts hier fast überall und sie kosten meist nur die Hälfte von einem Kajak. Die einfach völlig überteuert sind. Gut wenn man zu Zweit ist gehts, aber für mich alleine definitiv zu viel. Wenn ich rein gefallen wäre, wärs doof geworden aber so ein bisschen Nervenkitzel darf auch mal sein, gerade nach dem Morgen mit dem Bär :-D.

Am Abend bin ich wieder zurück nach Lake Louise, da ich dort eine Platz auf dem Campingplatz bekommen hatte. Diesen und auch viele weitere kann man nur über die Seite von Park Canadas buchen: https://www.pc.gc.ca/en/pn-np/ab/banff/activ/campingHier steht auch immer dabei, ob auch "Laufkundschaft" gestattet ist. Es gibt einige, da muss man definitiv reservieren, da kann man nicht einfach hinfahren. Der Campingplatz an sich ist ganz schön. Mitten im Wald mit Picknicktisch und Fire Pit. Zu den Duschen läuft man allerdings so 15 Minuten, also er ist wirklich groß!!

 

Am nächsten Morgen klingelte um 4:30 Uhr der Wecker, da ich zum Lake Moraine wollte. Ich hatte mich vorher etwas informiert und auch mit ein paar Leuten gesprochen. Es ist völlig absurd so früh aufzustehen, aber 1. ab 5:30Uhr ist der Parkplatz voll und 2. Der Sonnenaufgang ist der absolute Wahnsinn. Das lies ich mir mehrmals bestätigen, denn eigentlich bin ich nicht so eine, die als erstes irgendwo sein muss. Also der Parkplatz war definitiv voll um 5:30Uhr. Es gibt ca. 40 Parkplätze würde ich mal schätzen. Wenn der Parkplatz voll ist wird die Zufahrtsstraße unten gesperrt und man kommt auch nicht mehr hoch. Die Security fängt aber erst um 8 Uhr an zu arbeiten, also hättet ihr rein theoretisch bis 8 Uhr Zeit hochzufahren und mit viel Glück noch ein Parkplatz zu bekommen. Gegen kurz vor 7 wurde es langsam etwas heller und ich bin mit Taschenlampe zum ersten Aussichtspunkt gelaufen und hab mir einen gemütliches Plätzchen gesucht. Es wurde von Minute zu Minute heller und magischer. Es war wirklich unglaublich! Ich hatte eigentlich pausenlos Gänsehaut. Es waren zwar ziemlich viele Leute dort, aber es war trotzdem ruhig, kaum einer hat gesprochen, man hat nur die Fotos knipsen gehört.

Ich muss dazu sagen, der Ort hat mich irgendwie nachdenklich gemacht. Ich habe viele Leute beobachtet, die wirklich gestresst waren vom Fotografieren, weil sie schnell weiter musste zum nächsten Spot! Ich fotografiere auch gerne, aber ich nehme mir auch immer die Zeit und gucke mir an, was ich fotografiere, ich beobachte die Umgebung. Ich glaube den meisten Leuten an diesem morgen, war überhaupt nicht bewusst, was sie da gerade sehen und, wie unglaublich schön das ist. Es hat mich traurig gemacht an diesem Morgen...

 

Viel besser wurde es am Lake Louise auch nicht. Ich habe um 8:30 Uhr einen der letzten Parkplätze bekommen!! Dort waren unfassbar viele Menschen. Foto und schnell weiter...

Ich hatte mir vorher schon eine kleine Wanderung am Lake Louise rausgesucht, die ich auch in dem Artikel Wanderungen mit aufgelistet habe. Hier wurde es langsam ruhiger. Die Leute die man nun traf waren auch gerne in den Bergen, das merkte man sofort. Am Lake Agnes saß ich eine ganze Weile und habe die Sonne genossen. 

Am Abend ging es wieder zurück nach Banff, da alle Campingplätze ausgebucht waren bin ich ins Banff International HostelMan muss dazu sagen, dass ich ein blödes Wochenende erwischt hatte. Die Kanadier hatte ein verlängertes WE und waren gefühlt alle dort und alle am Campen. Aber trotz allem war das schon alles ziemlich Überlaufen! Es sind wirklich unglaublich schöne Orte, die ich so vorher auch noch nirgendwo gesehen habe, aber diese ganzen Menschenmassen, die dort durch geschleisst werden, haben in mir ein komisches Gefühl hinterlassen.

 

Auf meinem Rückweg nach Banff hatte ich mich etwas verfahren und bin an zwei Seen gelandet wo kein Mensch war. Ich war dort ganz alleine an einem der wundervollsten Orte die ich jemals gesehen habe. Immer wieder, wenn ich an diesen Moment zurückdenke bekomme ich Gänsehaut und Tränen in den Augen! Ich nenne den Ort jetzt einfach mal nicht, macht euch selber auf die Suche nach solchen Orten. Gerade das ungeplante ist manchmal am Schönsten.

 

Meine Aufenthaltsdauer: 2 Nächte                            Empfehlung: 2 - 3  Nächte (je nach Aktivität)

 

Nationalpark Pass: Ihr müsst euch ab dem Yoho Nationalpark einen Nationalpark Pass kaufen, das muss nicht sofort gemacht werden. Ich habe meinen auch erst am Abend in Banff gekauft. Dieser Pass zählt für den Yoho, Banff, Kootenay, Mount Revelstoke, Glacier, Waterton Lakes & Elk Island Nationalpark und kostet pro Tag $9,80. Ihr müsst vorher festlegen, wie lange ihr bleibt (natürlich kann man auch verlängern). Den Beleg muss man sich an die Frontscheibe im Auto hängen. Ihr werdet spätestens auf dem Icefield Parkway kontrolliert.

Jasper Nationalpark

Um überhaupt nach Jasper (J) zu kommen müsst ihr den Icefield Parkway fahren. Die 230km verbinden den Banff- und Jasper Nationalpark. Nehmt euch am besten einen ganzen Tag dafür Zeit, ihr werdet gefühlt alle halbe Stunde anhalten. Das war mit Sicherheit einer der beeindruckendsten Strecken die ich je gefahren bin und ich hatte echt mieses Wetter. Insgesamt war ich ca. 6 Stunden unterwegs. 

Auf den 230km befinden sich unzählige Stops und jeder ist gefühlt anders. Seen, Gletscher, Tiere, Wasserfälle. Mit am beeindruckendsten fand ich den Bow Lake (Bild oben links und rechts und unten). Am Peyto Lake war ich auch aber da war leider nichts zu sehen durch Regen und Nebel. Ihr findet außerdem unzählige Wasserfälle. Die meisten der Sehenswürdigkeiten sind alle ausgeschildert und es gibt auch immer genügend Parkplätze. 

100km vor Jasper erreicht ihr dann das Columbia Icefield. Das Eisfeld ist eine der größten Eisansammlungen südlich des Polarkreises. Es speist unzählige Flüsse und Gletscher. Es gibt dort ein Besucherzentrum, wo man diverse Touren buchen kann. Helikopter Flüge, Busse fahren einen auf den Gletscher etc. Alles sehr teuer und außerdem bin ich der Meinung, dass das nicht unbedingt sein muss. In dem Besucherzentrum gibt es aber auch, wie ich finde, eine sehenswerte Ausstellung im Untergeschoss inkl. einem kleinen Kino, wo ein Film zum Gletscher und dem Klimawandel gezeigt wird. Das ist kostenlos! Auch der Parkplatz. Ihr könnt auch selber ohne irgendeinen Guide bis an den Anfang der Gletscherzunge laufen. 2100 wird das Eisfeld sehr wahrscheinlich komplett geschmolzen sein...

In Jasper angekommen erwartete mich direkt ein Bär im Baum, passiert hier wohl öfters, also immer die Augen offen halten! Jasper hat mir sehr gut gefallen. Alles ist dicht beieinander, eine schöne kleine Stadt. Cocos Cafe ein absolutes muss zum Frühtstücken! Der größte und fast auch einzige Campingplatz in Jasper ist momentan geschlossen und soll auch 2020 noch geschlossen bleiben. Daher ist es echt etwas schwierig eine Unterkunft zu finden. Sowohl zum Campen, als auch im Hotel. Am ersten Tag bin fast zwei Stunden in der Stadt herum gefahren, bevor ich endlich bei einer super, netten älteren Dame fündig geworden bin. im Hostel war erst ab dem nächsten Tag ein Bett frei. Also bucht hier am besten vorher schon etwas, egal zu welcher Jahreszeit ihr da seid. Ich habe dann noch eine Nacht im Jasper Downtown Hostel geschlafen. Sehr schön und mit großer geräumiger Küche.

Rund um Jasper findet ihr wieder unzählige Seen und Canyons, wo ihr ganz viel Wandern könnt. Ich habe hier keine spezielle Wanderung gemacht eher von jedem ein bisschen was. Und ich habe so viele Tiere gesehen, das war ein Traum. Jasper ist im Prinzip wie ein riesiger Zoo, nur ohne Zäune. Der Maligne See (linkes Bild) liegt etwas außerhalb von Jasper und beherbergt unzählige Wanderungen, auch Ausflugsboote fahren auf dem See. Kurz vor dem Maligne See befindet sich noch der Medicine Lake. Das besondere hier, dieser See fließt unterirdisch in Höhlen ab und ist ab ca. September komplett leer, also nicht mehr zu sehen! Die Wälder rund um den See sind durch den großen Waldbrand 2015 (Blitzeinschlag) ziemlich zerstört und die Umgebung hier schaut sehr mitgenommen aus.

 

Meine Aufenthaltsdauer: 2 Nächte                            Empfehlung: 2 - 3  Nächte (je nach Aktivität)

Mount Robson

Mount Robson (K) ist mit 3954m der höchste der kanadischen Rockys und liegt 80km westlich von Jasper. Ich habe auf meinem beginnenden Rückweg hier eine Stop eingelegt und hatte gar nicht so viele Erwartungen. Eine Dame im Visitor Center empfahl mir eine kleine Wanderung hoch an den Lake Kinney, das Wetter war Top und es war noch früh. Zwischen Jasper und Mount Robson überfährt man eine Zeitzone und ist ganz schnell wieder eine Stunde früher dran. Also ging es hoch zum Lake Kinney, die Wanderung habe ich euch hier beschrieben. 

Whistler

Bis nach Whistler (N) habe ich zwei Tage gebraucht und habe zwei Stops in Little Fort (L) und Pemberton (M) eingelegt. Zwei kleine Orte die ich lediglich als Zwischenstop genutzt habe. Zwischen Pemberton und Whistler gibt es noch den Joffres Lake Trail. Ein beliebter Trail der an einem Tag gemacht werden kann. Whistler hat horrende Preise was das Camping aber auch die Hotellerie betrifft. Es wird auch als das St. Moritz von Kanada bezeichnet. Daher ging es für mich in das Whistler Lodge Hostel. Einigermaßen preiswert für Whistler und eines der besten Hostel in denen ich je war. Ich bin drei Nächte in Whistler geblieben. Hier kann man viel unternehmen aber auch an einen der vielen Seen entspannen. Von Whistler aus habe ich auch die Wanderung zum Lake Garibaldi gemacht. Super anstrengend aber absolut empfehlenswert!! Mehr dazu hier.

Rund um Whistler gibt es auch einige Wasserfälle, wie bspw. den Brandywine Fall, der wirklich sehr schön ist. Die Gegend um Whistler und Squamish ist vulkanischen Ursprungs und wirklich sehr interessant. Es gibt viele Hinweisschilder die, die Entstehung der Berge und Seen erklärt.

 

Whistler war zudem 2010 Austragungsort der olympischen Alpin Wettbewerbe. Der olympische Plaza im Ort ist noch erhalten und ein schöner Ort, zum entspannen. Mit Kaffee und Kuchen von Pure Bread ein absoluter Genuss!

 

Meine Aufenthaltsdauer: 3 Nächte                            Empfehlung: 2 - 3  Nächte (je nach Aktivität)

Vancouver Island

Von Whistler aus bin ich früh morgens nach Horseshoe Bay (O) gefahren. Von hieraus setzen Fähren rüber nach Vancouver Island/Nanaimo (P). Mit Fahrzeug und einer Person kostet ein Ticket (One Way) 52€ also nicht ganz so günstig. Ihr könnt die Tickets hier vorher buchen oder ihr versucht einfach euer Glück, noch einen Platz zu bekommen und spart euch damit die Reservierungsgebühren. Die Fähre fährt mehrmals täglich. Ich hatte Glück und habe es auf die Fähre am Nachmittag geschafft. In der Hauptsaison ist eine Reservierung empfehlenswert.

 

Ich hatte mir insgesamt eine Woche für Vancouver Island aufgehoben. Man kann aber durchaus auch drei Wochen dort verbringen. Ich muss zugeben, dass ich die Größe der Insel etwas unterschätzt habe. Es ist wirklich eine GROßE INSEL. Vielen haben es als Favoriten beschrieben. Es ist auf jeden Fall anders wie der Rest von British Columbia und Alberta, da es vom Meer umgeben ist und eine ganz andere Fauna und Flora hat. Daher find ich es ein bisschen schwierig es mit dem Festland zu Vergleichen.

 

Die Nacht bin ich in Nanaimo auf dem Campingplatz geblieben. Hier gibts einige Plätze. Ich war auf dem Jinglepot RV Park, was für eine Nacht völlig in Ordnung war. Am nächsten Tag bin ich dann Richtung Norden gestartet, denn ich hatte eine Mission...

Telegraph Cove

Der Weg nach Telegraph Cove (Q) zieht sich ein Wenig man fährt durch die Wälder und Berge von Vancouver Island, bis es eigentlich fast nicht mehr weiter geht. In Telegraph Cove war ich etwas außerhalb auf dem Alder Bay Campingplatz. Mit Abstand der Beste auf dem ich während der ganzen Zeit in Kanada war. Ich hatte einen traumhaften Platz mit erste Reihe und Meersicht zu einem Preis von 22€ die Nacht! Telegraph Cove liegt 15 Minuten entfernt. Hier leben lediglich 20 Leute und das "Dorf" befindet sich auf Stelzen im Wasser.

Telegraph Cove gilt als einer der besten Spots der Welt, um Orcas zu sehen und das war auch der Grund, weshalb ich bis hier hoch gefahren bin. Ich wollte diese unglaublichen Tiere einmal in meinem Leben in ihrer freien Wildbahn erleben. Ich habe die Tour über Prince of Whales gebucht und kann den Anbieter zu 100% weiterempfehlen. Bei solchen Anbietern bin ich immer etwas vorsichtig. Ich habe schon in Südafrika erlebt, dass die Tiere mit irgendwelchen Signalen angelockt wurden, was absolut gar nicht geht. Aber die Guides an Bord waren super, sie wussten alles über die Tiere, die Orcas hatten sogar Namen, so können sie nachverfolgen, wo und wann die Tiere sich aufhalten und was sie an Wegen zurücklegen. Erkennen tun sie die Tiere an ihren Flossen und auf dem Sattel der Tiere befindet sich eine Art sichtbare DNA.

 

Wir waren keine 5 Minuten mit dem Boot draußen, da tauchte auch schon die erste Orca Familie neben uns auf! Es war wirklich atemberaubend und noch viel schöner, wie ich es mir vorgestellt hatte! Die Tour hat mich 98€ gekostet, Geld was ich jeder Zeit wieder dafür bezahlen würde.

 

Meine Aufenthaltsdauer: 2 Nächte                                                             Empfehlung: 2 Nächte 

Ucluelet

Ucluelet (R) der Ort wo ich bis heute nicht weiß, wie er ausgesprochen wird! Wenns einer raus bekommt, lasst es mich wissen :-). Hier hatte ich mir von Telegraph Cove aus eine Kanutour gebucht, die ich im Internet gefunden hatte und eigentlich auch nur gebucht, da es die Erste war die unter $100 gekostet hat. Die Strecke von Telegraph Cove hat sich unglaublich gezogen und ich bin gerade noch pünktlich angekommen und direkt ins Kanu gehüpft. Mit mir war noch ein deutsches Pärchen, der Guide kommt ursprünglich aus Österreich lebt aber schon von Kind an, in Kanada. Buchen könnt ihr das Ganze hier.

 

Thomas hat ein unglaubliches Wissen, was seine Heimat betrifft und hat uns viel erzählt und auch erklärt! Es war wirklich super interessant und dann ist wirklich, das unglaubliche passiert. Vor uns am Ufer ist ein Schwarzbär aufgetaucht mit drei kleinen Babybären. Selbst Thomas hatte das noch nicht gesehen, da es eher unüblich ist, dass ein Bär drei Babys hat. Da es die kleinen gerade in den ersten Tagen schwer haben zu überleben. 

Insgesamt waren wir drei Stunden mit dem Kanu unterwegs. Wir haben noch einen Weißkopfseeadler, Robben, Seelöwen und eine atemberaubende Natur gesehen. Gekostet hat das ganze unschlagbare 35€!

 

Ucluelet ist ein kleiner Ort gelegen am Pazifik. Hier gibt es auch den Wild Pacific Trail, wo ihr hier mehr zu lesen könnt. Geschlafen habe ich auf dem Surf Junction Campground. Sauber und gut gelegen, aber vergleichsweise Teuer. Von Ucluelet sind es 30km nach Tofinio, das wohl bekanntere Örtchen in der Gegend. Auf dem Weg dorthin durchfährt man einmal den Pacific Rim Nationalpark mit wilden großen Stränden. Für alle Surfer: hier soll es ziemlich gute Wellen geben, Kann ich leider nicht beurteilen. Es waren auf jeden Fall viele im eiskalten Wasser unterwegs :-).

 

Meine Aufenthaltsdauer: 2 Nächte                             Empfehlung:  1- 3 Nächte (je nach Aktivität)

Crofton / Victoria

Mich hatte nun nach fast vier Wochen in Kanada der Regen eingeholt und es regnete fast pausenlos. Daher beschloss ich weiter zu ziehen und habe mir eine Unterkunft gesucht. So viel Regen und im Auto schlafen ist dann nicht ganz so toll. Ich wollte auf jeden Fall noch nach Victoria und suchte mir daher etwas in der Nähe. Es ist der kleine Ort Crofton (S) geworden, da ich dort ein super tolles Tiny House fand, wo ich schon immer mal drin schlafen wollte. Das Tiny House steht bei Cindy auf dem Grundstück und ist super niedlich hergerichtet, buchen könnt ihr es bei Airbnb.

 

Nach nun mehr fast drei Wochen im Auto war es schön mal wieder seine eigenen vier Wänden zu haben, daher habe ich die Zeit hier sehr genoßen. Ich hatte auch noch einen Tag, wo es nicht pausenlos regnete. Da bin dann ins 70km entfernte Victoria (T) gefahren und habe dort den Tag verbracht.

Victoria hat mir wirklich sehr gut gefallen. Man merkt auf jeden fall den britischen Einfluss. Es ist super schön hergerichtet und hat eine der schönsten Fishermans Wharfs, die ich bisher gesehen habe. Überall sind Blumen, kleine Cafés und Shops mit Handmade Produkten aus Kanada. ich habe hier den ganzen Tag verbracht, was problemlos möglich ist. Lasst euch einfach ein bisschen treiben :-).

Nach drei Nächten in "meinem" Tiny House bin ich morgens wieder nach Nanaimo und mit der Fähre zurück nach Vancouver. Ich hatte leider niemanden gefunden der meine Camping Sachen gebrauchen konnte, daher habe ich alles an den Wildlife Thrift Store gespendet. Ein Secondhand Laden, aber auch eine Organisation die sich um Obdachlose kümmert. Also falls ihr nicht wisst wohin damit, bringt es dort hin, die freuen sich.

 

Tja und so waren die 24 Tage auch ganz schnell wieder rum! Am nächsten Tag brachte ich noch das Auto zurück und hatte noch zwei Nächte in Vancouver bevor es weiter ging...


Mein Fazit

Ich hatte eine unglaubliche Zeit in Kanada, die ich wohl nie wieder vergessen werde. Ich hätte mir im Leben nicht erträumen lassen, dass ich das, was ich erlebt habe, wirklich erlebe!! Ich muss zugeben, dass mich das manchmal auch etwas überfordert hat und ich mir das allererste Mal auf einer Reise, jemand bei mir gewünscht hätte. Mit dem ich meine Gefühle hätte austauschen  können. Die Schönheit mancher Orte hat mich oft Sprachlos gemacht und mich auch ab und zu, zu Tränen gerührt und ich bin wahrlich kein Gefühlsbolzen, also das mag was heißen :-).

 

Manche Orte machten auch traurig und nachdenklich. Man muss dazu sagen, dass ich nicht mit so vielen Touristen gerechnet hätte. Man muss sich ein bisschen seine ruhigen Ecken suchen, was aber irgendwie auch Spaß macht. Es bleibt zu hoffen, dass manche Orte in ein paar Jahren noch da sind und nicht "Tod getrappelt" wurden.

 

Das Campen war auch nochmal eine Bereicherung für mich, es macht flexibel und man hat wirklich ein unglaubliches Freiheitsgefühl, was ich so vorher noch nicht gefühlt hatte. Aber es ist auch nochmal eine andere Art des Allein seins. Durch das Campen, lernt man nicht so schnell Leute kennen. Man sollte auf jeden Fall daran gewöhnt sein, Alleine zu sein oder eben mit dieser Einsamkeit umgehen zu können. Nein noch besser man sollte sich selbst gut leiden können :-). Ansonsten könnte es glaube ich, anstrengend werden. Man hat wirklich viel Zeit nachzudenken und die Landschaft lädt auch dazu ein, das zu tun. Es könnte natürlich auch eine Challenge werden, der man sich durchaus mal stellen könnte.

 

Wer die Natur, die Berge, das Wandern, das Erleben solcher Gefühle mag, der sollte unbedingt einmal nach Kanada reisen. Ich denke für mich war es nicht das letzte Mal!

 

Bei Fragen oder Anregungen schreibt mir immer gerne, ich freu mich!!

 

Eure Vanessa

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